Der Rund-Wanderweg Boden-Geo-Pfad | Sperenberger Gipsbrüche führt an gefluteten kleinen Tagebauen und am tiefsten Bohrloch der Welt vorbei.
Infotafeln bieten reichlich Hintergrundinfos zur Entstehung der Gruben und die Verarbeitung der abgebauten Materialien.
Die Tour ist leicht zu laufen, ein paar ganz kleine Anstiege sind vorhanden. Parken kann man bequem in der Hauptstraße im Ort.
Mit Bus und Bahn ist Sperenberg auch erreichbar.
Start/Ziel: Bahnhofstraße in Klausdorf
- 5,5 km - Anspruch: leicht
- ca. 2,5 Stunden - bequem (!) gelaufen
- Waldwege, Gehweg, Nebenstraßen
-
Wegmarken:
grüner Balken + Toni der Tausendfüßler - mehrere Gewässer
- Badestrand am Mellensee
- Aussichtsturm, tiefstes Bohrloch der Welt
- Anreise mit ÖPNV (siehe Info unten)
- Parken in Sperenberg
- GPS nicht notwendig
- Picknick als Selbstversorger unterwegs
Was ist eigentlich der Boden-Geo-Pfad?
„Das Ziel dieses Boden-Geo-Pfades besteht darin, durch die Vermittlung von bodenkundlichem und geologischem Wissen zu mehr Verständnis für unsere Umwelt und den achtsamen Umgang mit der begrenzten Ressource Boden zu fördern.“ So beginnt die Erklärung auf der liebevoll gestalteten gleichnamigen Webseite des Landkreises Teltow-Fläming. Hier werden die Geschichte, die Begebenheiten und die einzelnen Stationen umfangreich erklärt. (Link siehe unten)
Toni der Tausendfüßler zeigt uns den Weg
Der gesamte Boden-Geo-Pfad besteht aus zwei einzelnen Rundwanderwegen in Sperenberg und in Klausdorf, welche auch miteinander kombiniert werden können. Der Weg ist gut ausgeschildert und Toni der Tausendfüßler übernimmt sozusagen die Führung und erklärt uns auf mehreren Infotafeln alles ganz ausführlich. Wir starten in Sperenberg auf der Karl-Fiedler-Straße und biegen gleich hinter der Kirche rechts in den Mühlenweg ab.
Weite Teile der Strecke läuft parallel zum berühmten 66-Seen-Wanderweg. Gleich zu Beginn werden wir mit einem roten Meer aus Mohnblumen (siehe oben) begrüßt. Unsere Wanderung fand Mitte Juni bei bestem Wetter statt. Beim Blick zurück, wir sind mittlerweile auf einer Anhöhe, können wir den Krummer See sehen. Bald kommt der Aussichtsturm in Sicht, wohin sich der kurze Abstecher wirklich lohnt.
Auf dem Gipsberg
Unsere Wanderung hat kaum begonnen und schon stehen wir auf dem Gipfel. Der Gipsberg ist ganze 79,8 Meter hoch und so hat man vom Aussichtsturm (ein übergroßer Sendemast) einen ganz guten Ausblick in die weite Umgebung.
Ganz in der Nähe wurden alte Siedlungsreste aus der Bronzezeit (ca. 2000 – 700 v.u.Z.) gefunden. Ein Stück weiter geht es noch ein bisschen älter, dort befand sich ein Rast- und Werkplatz aus der Mittelsteinzeit (9000 – 5000 v.u.Z.).
Noch etwas Geologie und dann auf zu den Gipsbrüchen
Hier am Aussichtsturm kann der Wanderweg abgekürzt werden. Es lohnt sich aber zurück zum Feldweg zu laufen, und bergab bis zum Faulen Luch zu wandern. Es geht ein Stück durch den Wald, vorbei an offenen Bodenstellen, an denen man die einzelnen Schichten studieren kann. Am Faulen Luch kann entgegen Tonis Anweisung auch die Wegführung des 66-Seen-Wanderweges direkt am Wasser entlang genommen werden. Weiter vorn am Anglerheim stoßen beide Wege wieder aufeinander.
Der Weg führt uns nach rechts ab und wir verlassen den Wald und kommen in die Siedlung. Nach dem ersten See biegen wir erneut rechts ab und laufen zwischen den beiden ehemaligen Gipsbrüchen durch. Der anschließende Weg am Hang ist sehr schön, sogar mit Felsvorsprüngen. Man wähnt sich wie im Urlaub meint nicht, nur ein paar Kilometer weit von Berlin weg zu sein.
Das tiefste Bohrloch der Welt!
Diese kurze Wanderung endet nun auf der Gipsstraße, welche wieder vor bis zur Kirche führt. Unterwegs können noch gaaanz frische Eier gekauft werden. Noch einmal kamen wir an diesem wunderbar rot leuchtendem Feld vorbei und nehmen einen letzten schönen Eindruck von dieser kurzen Wanderung mit.
Am Wegesrand
Zum Schluss noch ein paar Beobachtungen am Wegesrand. Neben den vielen blühenden Pflanzen, wuselten ganz schön viele Insekten durch die Gegend. Für die Wanderung sollte wirklich reichlich Zeit eingeplant werden, weil es viel zu entdecken gibt. Von diesen Käfern waren an einer Stelle ganz viele auf den Pflanzen. Sehen eigentlich aus wie junge Maikäfer, kann das jemand von Euch bestätigen?
Meine persönliche Meinung zum
Boden-Geo-Pfad | Sperenberger Gipsbrüche
Vor ca. 15 Jahren bin ich hier eher durch Zufall lang gewandert und war damals schon begeistert von dieser Gegend. Im Laufe der Jahre hat sich der Landkreis Teltow-Flämig echt Gedanken und Mühen gemacht, diesen Wanderweg zu gestalten. Hoffentlich wird er weiter erhalten und gepflegt. Diesen Weg kann ich nur empfehlen, ich bin immer wieder begeistert. Wer mehr Zeit hat, kann die zweite Rundwanderung in Klausdorf noch machen, oder auch miteinander kombinieren. Hast Du jedoch nur Zeit und Muße für einen Weg, dann komm hierher.
Ich bin gespannt auf Eure Erlebnisse und Eindruck von diesem schönen Wanderweg. Schreibt einfach in die Kommentare wie Euch der Weg gefallen hat. Auch Anregungen und Tipps zu weiteren Wanderwegen nehme ich dankbar entgegen.
Vielen Dank für Eure Mithilfe!
Positives
– abwechselnde Landschaften
– leicht zu laufende Wege, nur ein paar kleine Anstiege
– Wegmarke vorhanden – Toni zeigt den Weg
– mehrere Seen und viel Natur
– Aussichtsturm auf dem Gipsberg
– Möglichkeiten für ein Picknick
– Badestrand in der Nähe in Klausdorf
– Gastronomie in Sperenberg vorhanden
– nicht überlaufen
– gute Parkmöglichkeiten
– zu jeder Jahreszeit möglich
– mit Klausdorfer Tongruben kombinierbar
– GPS ist nicht notwendig
– EINFACH WANDERN
Kritik
– ein paar mehr Sitzgelegenheiten für ein gemütliches Picknick unterwegs wären schön
Links zu weiteren Infos
Anfahrt / Koordinaten
DB bis Zossen / Baruth / Luckenwalde und dann
Bus 770 oder 706
52°08’25.8″N 13°21’54.0″E
52.140506, 13.365011
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