Rauener Berge | Rundweg

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Abwechslung pur!

Die gut 12 Kilometer lange Rundwanderung bietet viel Interessantes, Einblicke in die Geschichte, tolle Ausblicke vom Aussichtsturm, durch die leichten Auf- und Abstiege kommt auch keine Eintönigkeit auf. Zu empfehlen ist, eigenes Picknick mitzubringen, da es unterwegs kaum Möglichkeiten zum Essengehen gibt. Dafür gibt es reichlich Gelegenheiten, sich niederzulassen und das selbstgemachte Pausenbrot zu genießen. Für Familien ist die Wanderung besonders geeignet, da es auch für Kinder reichlich zu entdecken gibt. Allerdings sollten Kinderwagen geländegängig sein. Am Ende der Wanderung kamen wir auch noch an der Sommerrodelbahn „Scharmützelbob“ vorbei. 

Es ist keine ausgeschilderte Rundwanderung, sondern eher ein Abwandern der einzelnen Punkte. Eine Anreise mit dem ÖPNV ist möglich aber zeitaufwendig. Parken kann man bequem an der Sommerrodelbahn oder am Petersdorfer See in der Straße Zum Seebad auf dem Wanderparkplatz. Hier startet auch unsere Rundwanderung in die Rauener Berge.

Die Rauener Berge

Zunächst geht es vom Parkplatz aus links um den Petersdorfer See. Wer Wasserski fahren möchte, kann hier auf dem See auch aktiv werden. Halb um dem Petersdorfer See herum, kommt man im Örtchen Petersdorf wieder raus und findet schon den ersten Rastplatz. Nun ein kurzes Stück auf der Alten Dorfstraße durch Petersdorf, welches ein Ortsteil von Bad Saarow ist und es geht links in den Wald hinein. Die Ausschilderung zum ersten Highlight weist genau 1,9 km aus. Die Rauener Berge – eigentlich Rauensche Berge – sind nach dem Örtchen Rauen benannt und bis zu 153 Meter hoch. Ab dem 19. Jahrhundert wurde hier Braunkohle im Tagebau abgebaut und die letzte Kohle im Jahre 1950 gefördert. Aber auch Formsande und Ton wurden der Erde entnommen. Davon zeugen heute noch verschiedene Grubenseen bei Bad Saarow. 

Nach Aufstieg - Aussicht!

Die Rundwanderung führt nun bergauf hin zum Aussichtsturm Rauen. In der Vergangenheit gab es in den Rauener Bergen mehrere Vermessungstürme, welche jedoch mit der Zeit verrotteten. Der letzte Turm, ein sogenannter Triangulationspunkt (DHDN – Deutsches Hauptdreiecksnetz) wurde im April 2000 gesprengt. Durch die Bemühungen des neu gegründeten Fördervereins, wurde der Neubau im September 2011 eröffnet. Für die Gesamthöhe von knapp 40 Meter wurden 46 Tonnen Stahl verbaut. Nach genau 209 Stufen erreicht man die Aussichtsplattform auf 36 Meter Höhe und hat eine tolle Aussicht über Fürstenwalde, die Rauener Berge und bei guter Sicht sogar bis zum Berliner Fernsehturm und dem Tropical Island im Südwesten. Den Eintritt von 50 Cent bzw. 1 Euro kann am Automaten mit Drehkreuz bezahlt werden. 

Aussichtsturm auf den Rauener Bergen

Die Markgreifensteine und eine Schüssel in Berlin

Markgreifenstein

Durch die letzte Eiszeit wurden nicht nur die Rauener Berge geformt, sondern auch diverse Findlinge aus dem hohen Norden hier abgelagert. So auch die zu einiger Berühmtheit gelangten Markgrafensteine. Diese großen Granit-Steine stammen aus dem Gebiet um Karlshamm in Südschweden. Der damals Kleine Markgrafenstein ist heute der größte landliegende Findling in Deutschland. Der ursprünglich fast 300 m³ Große Markgrafenstein wurde im Jahre 1827 nach Plänen von Schinkel im königlichen Auftrag in drei Teile gespalten. Aus dem Mittelstück wurde die große Granitschale geschaffen, welche heute noch vor dem Alten Museum in Berlin steht. 

Der Steinerne Tisch

Aus Resten der aufgespaltenen Markgrafensteine wurden der Steinerne Tisch mit Bänken erschaffen und auf dem nächsten Hügel in knapp 150 Meter Höhe geschleppt. Hier kann ein üppiges Picknick eingeplant werden. Ehrlich gesagt, kann man auf den Bänken sitzend nicht vom Tisch essen, hier braucht es Improvisation. Ein Highlight ist es nicht unbedingt, man kann den Aufstieg halt mitnehmen. Früher hieß die Stelle „Schöne Aussicht“, da war der Bewuchs noch klein. Fontane empfahl seinerzeit sogar, sich auf den Tisch zu stellen, um die Aussicht genießen zu können – früher ging das wohl noch.

Skispringen in den Rauener Bergen

Skisprungschanzen

Kaum zu glauben, aber plötzlich steht man vor dem Schanzentisch. In Gedanken muss sich der 18 Meter hohe Anlaufturm noch dazu gedacht werden und schon ist das Skispringen komplett. Anfang der 50iger Jahren gründete sich die Sportgemeinschaft Rauen und mit ihr die Idee einer Skisprungschanze. Im Jahr 1954 war es soweit und die ersten Sprünge wurden absolviert. Der Schanzenrekord mit 33 Metern gelang  Steffen Wonde. In den schneereichen 1960iger Jahren wurde hier aktiv gesprungen. Der Abriss erfolgte dann 1988. Ein Link für Interessierte steht unten im Info-Kasten.

Bunkermuseum Fuchsbau

Nun kehren wir zurück nach Petersdorf. Auf dem Weg kommen wir an den Bunkeranlagen vorbei, welche heute als Museum fungieren. Die offizielle Bezeichnung lautet: Technisches Denkmal Bunkeranlage Fuchsbau. Wer sich für Technik und Geschichte interessiert, kann auf der offiziellen Webseite (siehe Kasten unten) Führungen buchen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 20 € / ermäßigt 5 / 10 €. Von außen können auf dem Gelände nur einige Gebäude von außen angeschaut werden, Hinweisschilder erklären die Funktionen der Häuser. 

Und jetzt noch Spaß für die Kinder!

Je nachdem wie der Rundwanderweg Rauener Berge nun zu Ende geht, einen Abstecher zur Spaßabteilung sollte noch drin sein. Die Kids freuen sich bestimmt. Beim Scharmützelbob Bad Saarow gibt es eine Sommerrodelbahn, einen Outdoor-Spielplatz, eine Murmelbahn und sogar eine Goldwaschanlage. Weitere Infos findet ihr unten im Infokasten. Es kann auch hier gleich geparkt werden und von hieraus die Wanderung Richtung See starten.

Meine Meinung zu Rauener Berge | Rundweg

Wie schon kurz oben beschrieben, ist es kein ausgewiesener Rundwanderweg, doch findet man sich ganz gut zurecht und läuft von einem Zwischenziel zum nächsten Punkt. Der Aussichtsturm, die Markgrafensteine und der Steinerne Tisch sind ausgeschildert. Die Skischanzen muss man schon ein bisschen suchen, auf die Bunkeranlage trifft man auch irgendwann. Wir haben auch ein paar kleinere Runden gedreht, aber mit der Onlinekarte geht es schon und sich groß verlaufen kann man nun wirklich nicht. Alles in allem eine interessante Wanderung, bei der etwas Zeit eingeplant sollte, da sich überall Möglichkeiten zum Verweilen bieten. Es kommt sicherlich auch auf die Jahreszeit an. 

Von mir in jedem Fall eine klare Wanderempfehlung. Probiert die Rundwanderung Rauener Berge einfach mal aus.

Positives

– leicht zu laufende Wege / leichte Anstiege

– Ausschilderung teilweise vorhanden

– Seeblick und viel Natur

– Badestrand / Gastronomie in Petersdorf

– gute Picknickmöglichkeiten unterwegs

– gute Parkmöglichkeiten

– zu jeder Jahreszeit möglich

– „Höhepunkt“ war der Aussichtsturm

– Geschichte, Wissenswertes, Spaß für die Kids

– EINFACH WANDERN

Kritik

– Es ist keine ausgewiesene Rundwanderung

– Nicht alles ist ausgeschildert

– daher keine durchgehende Markierung

 

Meine Empfehlung: 4,5 / 5
4.2/5

Links zu weiteren Infos

Anfahrt / Koordinaten

Regionalbahn RE 1 bis Fürstenwalde 

weiter mit Bus 430

52°19’09.5″N 14°04’33.1″E

52.319269, 14.075887 

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Ich freue mich auf Eure Kommentare und Meinungen. Habt Ihr Vorschläge für andere spannende Wanderungen? Dann gern her damit, ich gehe sie testen.

Vielen Dank für Eure Mithilfe!

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